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Universitätsklinikum Essen
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Forschung

AG "Immunpathologie invasiver Pilzinfektionen"

Pilzinfektionen stellen eine der häufigsten Infektionen bei kritisch kranken Patient:innen auf der Intensivstation dar. Nebst Infektionen mit sogenannten Sprosspilzen (Candida spp.) sind in besonderem Maße auch Schimmelpilzinfektionen (hier vor allem Aspergillus spp.) von klinischer Relevanz. Als besonders gefährdet gelten Patient:innen nach Organtransplantationen, unter Chemotherapie oder mit anderweitiger Einnahme von Immunsuppressiva. Zunehmend sind es aber auch Patient:innen mit Sepsis oder viralen Infektionen (z.B. Influenza und SARS-CoV-2), die an sogenannten invasiven Mykosen leiden.

Ein wesentliches Ziel der Arbeitsgruppe ist nun die Beantwortung der Frage, warum genau diese primär nicht-immunsupprimierten Patient:innen im Verlauf ihrer kritischen Erkrankung invasive Pilzinfektionen erleiden.

Eine zentrale Rolle bei der Abwehr von derartigen Pilzinfektionen spielen neutrophile Granulozyten, die eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen darstellen. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeitsgruppe liegt daher in der Untersuchung neutrophiler Granulozyten: Hierbei wird der Frage nachgegangen, wie sich neutrophile Granulozyten bei schwer kranken Patient:innen verhalten und ob dies eine Relevanz für die Entstehung invasiver Aspergillus-Infektionen hat.

Als Untersuchungsmethoden werden sowohl experimentelle Forschungsansätze verfolgt (In vitro Zellmodelle, innovative optische Bildgebung, etc.) als auch klinische Kohortenstudien durchgeführt.

MOTI-SEP

Sepsis ist eine Organdysfunktion aufgrund einer dysregulierten Wirtsantwort auf dem Boden einer Infektion, die trotz intensivster Forschungsaktivitäten eine nach wie vor (zu) hohe Sterblichkeit aufweist. Eine frühzeitige Diagnosestellung ist entscheidend für eine erfolgreiche Therapie und vermag das das Überleben signifikant zu verbessern. Aktuell fehlen allerdings immer noch diagnostische Werkzeuge, um die der Sepsis zugrundeliegende dysregulierte Wirtsantwort zuverlässig detektieren und nachfolgend eine möglichst zielgerichtete Therapie einleiten zu können. In der Studie MOTI-SEP führen wir daher eine Echtzeitdarstellung der Motilität von neutrophilen Granulozyten mit dem ComplexEye® durch, um deren Wertigkeit als Sepsis-Früherkennungsmarker bei Patient:innen mit drohender Sepsis zu untersuchen.

ECMO-TI

Die extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) ist ein lebensrettendes, aber hochinvasives Verfahren für kritisch kranke Patient:innen mit schwerem Lungenversagen (sogenanntem ARDS). Thromboembolische und Blutungskomplikationen treten während einer ECMO-Therapie häufig auf, während deren Auswirkungen auf die Funktionstüchtigkeit von Immunzellen und ein möglicherweise hieraus resultierendes Auftreten von infektiologischen Komplikationen nicht gut untersucht sind.

Aus diesem Grund wird die Motilität neutrophiler Granulozyten (NG) von Patient:innen mit schwerem ARDS während und nach einer ECMO-Therapie mit dem ComplexEye® für eine Zeitdauer von insgesamt 30 Tagen untersucht.

Granulozytäre Abwehr gegen Aspergillus fumigatus bei septischen Patienten

Um eine Infektion mit Aspergillus spp. erfolgreich bekämpfen zu können, bedarf es eines gut funktionierenden Immunsystems. Neutrophilen Granulozyten (NG) wird hierbei eine ganz besondere Rolle beigemessen, da deren funktionelle Integrität den Abwehrerfolg gegen Aspergillus spp. zu determinieren scheint. Die Arbeitsgruppe untersucht daher in einem in-vitro Zell-Zell-Modell, ob NG von kritisch kranken Patient:innen mit Sepsis oder viralen Infektionen weniger gut Aspergillus spp. abwehren, bzw. in Schach halten können. Dabei werden verschiedene Funktionen von NG (wie z.B. Phagozytose, NETosis, ROS-Bildung) untersucht, die bei der Abwehr von Aspergillus-Infektionen von Relevanz sind. Ziel dieser Studie ist die Identifikation potenzieller neuer Biomarker, die ein erhöhtes Risiko für das Auftreten invasiver Pilzinfektionen bei Patient:innen auf der Intensivstation anzeigen.

Teilnahme an diversen Multicenterstudien (VIP2, COVIP, TOXIC-EUROPE, etc.)

  • Leitung: PD Dr. med. Simon Dubler
  • Dr. med. Stefanie Michel
  • Herr Michael Kowarik
  • Herr Ömer Can Turan
  • Herr Jan Methfessel
  • Frau Nele Staschick
  • Frau Jansje Schwab
  • Frau Rebecca Schulz
  • Prof. Dr. Matthias Gunzer, Institute for Experimental Immunology and Imaging, Universität Duisburg-Essen
  • Prof. Dr. med. Peter-Michael Rath, Institut für medizinische Mikrobiologie, Excellence Center for Medical Mycology (ECMM), Universitätsklinikum Essen
  • Prof. Dr. med. Markus A. Weigand, Klinik für Anästhesiologie, Universitätsklinikum Heidelberg
  • Stiftung Universitätsmedizin Essen
  • ELAN (Essener Ausbildungsprogramm „Labor und Wissenschaft“ für den aerztlichen Nachwuchs“) der medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen

Unsere aktuellen Veröffentlichungen finden Sie HIER.

PD Dr. med. Simon Dubler, MHBA, EDAIC

PD Dr. med. Simon Dubler, MHBA, EDAIC

Geschäftsführender Oberarzt, Bereichsleitung Intensivmedizin, Ärztliche Leitung Studienzentrum

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